Insgesamt 79 Monde

Astronomen entdecken zwölf weitere Jupiter-Monde

D. Lenz

Einer der zwölf neu entdeckten Jupiter-Monden. )ecneicS rof etutitsnI eigenraC(Foto: © 

US-Astronomen haben bei Beobachtungen zufällig zwölf neue Monde des Gasriesen Jupiters entdeckt. Damit erhöht sich die Anzahl der bekannten Begleiter des größten Planeten in unserem Sonnensystem auf 79 Stück.

Washington (U.S.A.). Der Gasriese Jupiter ist doppelt so schwer wie alle anderen Planeten in unserem Sonnensystem zusammen. Zudem besitzt er die meisten Monde, von denen jedoch die vier Galileischen Monde zusammen mehr als 99,97 Prozent der Masse aller Jupitermonde ausmachen.

Nun haben der Astronom Scott Sheppard und seine Kollegen vom Carnegie Institute for Science gleich zwölf bisher unbekannte Monde von Jupiter entdeckt – und dass, obwohl sie eigentlich nach etwas ganz anderem suchten. In der Astronomie hält sich bereits seit Jahrzehnten die Theorie, dass es einen weiteren Planeten in unserem Sonnensystem geben muss. Der als Planet Nine bezeichnete Himmelskörper muss eine sehr große Umlaufbahn besitzen und ist Berechnungen nach erheblich schwerer als Jupiter. Die Astronomen waren eigentlich auf der Jagd nach diesem Geisterplanet. „Jupiter war zufällig in der Region am Himmel, wo wir gesucht haben“, erzählt. Sheppard. „Durch diesen glücklichen Zufall konnten wir zeitgleich nach Planet Nine und nach bisher unbekannten Jupitermonden.“

Die zwölf neuen Monde

Elf der zwölf neu entdeckten Monde haben einen Durchmesser zwischen einem und drei Kilometern und sind den bereits bekannten Begleitern relativ ähnlich, wie die Astronomen berichten. Neun der Monde gehören zu einem etwas weiter entfernten Mondschwarm, der Jupiter etwa alle zwei Jahre umkreist. Man geht davon aus, dass der Schwarm in der Vergangenheit aus drei größeren Objekten bestand, die irgendwann auseinanderbrachen.

Zwei der zwölf Monde gehören zu einer Gruppe mit einer kleineren Umlaufbahn um Jupiter. Diese umkreisen den Planeten in der gleichen Richtung wie Jupiter kreist. Die Astronomen vermuten, dass auch diese Monde, welche eine Umlaufzeit von etwa einem Jahr haben, einst Teile eines größeren Mondes waren.

Der zwölfte Mond ist ein Sonderling. Er umkreist Jupiter in einer etwas größeren Umlaufbahn als die besagten zwei Monde, besitzt jedoch einen Durchmesser von unter einem Kilometer. Damit ist Valetudo, wie ihn die Astronomen tauften, der bislang kleinste Mond des Jupiters. Valetudo umkreist Jupiter alle anderthalb Jahre auf einer äußerst instabilen Umlaufbahn. „In diesem Orbit ist eine Kollision mit anderen Objekten sehr wahrscheinlich“, so Sheppard.

Die Astronomen haben den kleinen Mond traditionsgerecht Valetudo getauft. Der Name stammt aus der römischen Mythologie. Es handelt sich dabei um die Urenkelin Jupiters und Göttin der Hygiene und Gesundheit.

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