Minus 210 Grad Celsius

Astronomen vermuten Wasser auf Pluto-Mond Charon

D. Lenz

Auch der Pluto-Mond Charon könnte Wasser beherbergen. )vog.asan(Foto: © 

Auf Charon, der Mond dem Pluto am nächsten steht, werden Spuren von Wasser vermutet. Trotz der eisigen Kälte bei minus 210 Grad Celsius scheint es, als ob es dort einst größere Mengen flüssiges Wasser gegeben hat.

Washington D.C. (U.S.A.). Die vom NASA Goddard Space Flight Center korrespondierende Autorin Ayssa Rose Rhodan, berichtet über ehemaliges Vorkommen flüssigem Wassers auf dem Pluto-Mond Charon. Die Untersuchungen der Mondoberfläche zeigen Indizien, dass es einst größere Mengen flüssiges Wasser auf dem minus 210 Grad Celsius kalten Mond Charon gegeben haben könnte. Das Wasser konnte unter einer dicken Eisschicht bestehen. Grund für den flüssigen Zustand, trotz der extremen klimatischen Umstände, erklärt Ayssa R. Rhodan mit der engen Umlaufbahn des Mondes um Pluto und den daraus entstandenen Gravitationskräften.

Gezeitenkräfte brachten das Eis zum schmelzen

Charon soll aus den Trümmern einer Kollision entstanden sein. Die frühere Umlaufbahn des neuen Mondes habe eine elliptische Richtung eingenommen. Durch die Nähe zu Pluto wurde durch Gezeitenkräfte das Innere von Charon in Bewegung gehalten. Diese Reibung erzeugte Temperaturen, die den flüssigen Zustand von Wasser ermöglicht haben. Grund zu dieser Annahme liefern Messergebnisse von Rissen von der Oberfläche des Mondes. Ob diese Berechnungen und Modelle tatsächlich stimmen, soll die NASA-Sonde New Horizons bestätigen. Die Raumsonde der NASA wurde im Jahr 2006 auf die Reise geschickt, im Juli 2015 wird sie voraussichtlich Pluto und seine fünf Monde erreichen. Spuren von Wasser wurden bereits auf dem Jupiter-Mond Europa entdeckt, die Rückschlüsse daraus führten nun auch zu den aktuellen Erkenntnissen auf Charon.

Mond Charon etwa halb so groß wie Pluto

Inzwischen hat sich die Umlaufbahn von Charon um Pluto verändert. Sie verläuft kreisförmig. Dabei bleibt eine Mondseite dauerhaft dem Pluto zugewandt (synchronisierte Rotation), wie es auch der Erdmond tut. Eine vollständige Umrundung um Pluto dauert 6 Tage und 9 Stunden. Der Mond zeigt sich im Größenverhältnis zu Pluto ungewöhnlich groß. Sein Durchmesser beträgt 1.212 Kilometer, was etwa halb so groß wie der Durchmesser von Pluto ist. Entdeckt wurde Charon am 22. Juni 1978 von dem Astronomen James Walter Christy vom United States Naval Observatory.

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