Weltraumradar

Deutschland baut Radar zur Überwachung des erdnahen Weltraums

D. Lenz

Deutschland entwickelt und baut das Radar mit dem Namen GESTRA, welches in Zukunft Objekte im erdnahen Weltraum orten und verfolgen soll.

Wachtelberg (Deutschland). Das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) baut in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) ein leistungsfähiges Radar zur Überwachung und Verfolgung von Objekten im erdnahen Orbit. Die Entwicklung dieser außergewöhnlichen Radaranlage mit dem Namen GESTRA (German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar) hat bereits begonnen, wie das Fraunhofer-Institut in einer Pressemeldung mitteilte.

Die Radaranlage soll rund 25 Millionen Euro kosten und ist derzeit für eine Laufzeit von vier Jahren ausgelegt. Bei einem Erfolg des Radars wird die Laufzeit aber mit hoher Wahrscheinlichkeit verlängert bzw. GESTRA durch eine modernere Anlage ersetzt.

Sicherung unserer Weltrauminfrastruktur

Ziel von GESTRA ist laut Angaben des DLR, den Betrieb und den Erhalt unserer Weltrauminfrastrukturen sicherzustellen. Bei dem Projekt handelt es sich um Kernelemente der Raumfahrtstrategie der deutschen Bundesregierung, da unsere Gesellschaft und die Wirtschaft heutzutage wie selbstverständlich raumgestützte Dienste zur Navigation, Erdbeobachtung und Kommunikation nutzt.

„Um diese Dienste nachhaltig zu sichern, ist es auch erforderlich, die Sicherheit des Betriebs der Satelliten zu gewährleisten. Dafür müssen wir einerseits wissen, was im Weltraum passiert, und andererseits Strategien entwickeln, mit der wachsenden Anzahl von Weltraummüll umzugehen“, erklärte Dr. Gerd Gruppe, Vorstand des DLR Raumfahrtmanagements.

Experimentelles Weltraumüberwachungsradar soll 2017 erste Messungen vornehmen

Bei GESTRA handelt es sich um ein experimentelles Weltraumüberwachungsradar, welches bereits im Jahr 2017 erste Messdaten liefern soll. Es soll die Bahndaten von Satelliten und Trümmern im niedrigen Erdorbit in einer Höhe zwischen 300 und 3000 Kilometern erfassen und so Zusammenstöße verhindern.

Alle GESTRA-Daten sollen Forschungseinrichtungen in Deutschland zur Verfügung gestellt werden und die Grundlage für die künftige Entwicklung in der operationellen Weltraumüberwachung bilden. Da die gesammelten Daten eine hohe Sicherheitseinstufung besitzen, wird die Radaranlage von dem DLR und der Luftwaffe in Uedem betrieben werden.

GESTRA ist so ausgelegt, dass es mit anderen Großanlagen, wie beispielsweise dem Weltraumbeobachtungsradar TIRA oder dem Radioteleskop Effelsberg gekoppelt werden kann.

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