KELT-9b

Erstmals Seltene Erden auf einem Exoplaneten nachgewiesen

Robert Klatt

Schweizer Astronomen haben in der Atmosphäre des 4.000 Grad heißen Exoplaneten KELT-9b erstmals Seltene Erden nachgewiesen. )vog.asanhcetlaC-LPJ/ASAN(Foto: © 

Schweizer Astronomen haben in der Atmosphäre des 4.000 Grad heißen Exoplaneten KELT-9b erstmals Seltene Erden nachgewiesen. Genutzt wurde dafür ein Spektrograf mit dem analysiert werden konnte, welche Elemente in der Atmosphäre verdampft sind.

Bern (Schweiz). Wissenschaftler der Universität Bern haben erstmals Seltene Erden in der Atmosphäre eines Exoplaneten nachgewiesen. Exoplaneten sind Planeten, die sich nicht im Einfluss der Gravitation der Sonne befinden aber dem Einfluss der Anziehung eines anderen Sterns oder Brauen Zwergs unterliegen. Der nun untersuchte Exoplanet Kelt-9b befindet sich in 650 Lichtjahren Entfernung von der Erde im Sternenbild Schwan. Aufgrund seiner Temperatur von 4.000 Grad ist er auch als „heißer Jupiter“ bekannt.

Die Temperatur des Exoplaneten sorgt dafür, dass alle Elemente fast vollständig verdampfen. Zum Nachweis der Seltenen Erden haben die Schweizer Astronomen einen empfindlichen Spektrografen auf einem großen Teleskop genutzt, um so die in der Atmosphäre verdampften Elemente zu analysieren. Es konnten dabei die Seltenen Erden Scandium und Yttrium gefunden werden, die noch nie zuvor auf einem Exoplaneten nachgewiesen wurden. Scandium wird in zur Erzeugung von Laser-Kristallen, für Hochleistungs-Leuchtmitteln und für magnetischen Datenspeichern genutzt. Yttrium wird vor allem in der Nuklearmedizin, einigen Legierungen sowie in Leuchtstofflampen eingesetzt. Außerdem wurden noch Natrium, Magnesium und Chrom nachgewiesen.

Licht erlaubt Rückschlüsse

Den Nachweis über die nun gefundenen Elemente konnten die Wissenschaftler erbringen, da Atome verschiedener Elemente spezifische Teile des Lichts absorbieren. Die durch den Spektrografen beobachteten Wellenlängen erlauben so anhand der Absorptionslinien Rückschlüsse darauf, welche Elemente auf dem Exoplaneten verdampft sind und sich nun in der Atmosphäre befinden.

Jens Hoeijmakers von der Uni Bern erklärt, dass „sie nun aufgrund der Analysen abschätzen können, in welcher Höhe in der Atmosphäre des Planeten die Atome das Licht absorbieren.“ Außerdem konnte die Analyse der Atmosphäre zeigen, welche Winde auf dem Exoplaneten herrschen.

In kommenden Studien soll „mit der Technik noch viel mehr über die Atmosphäre dieses Exoplaneten, aber auch anderer Planeten, die ähnlich hohe Temperaturen wie Kelt-9b haben“ erforscht werden. Kevin Heng fügte hinzu, dass „die Chancen gutstehen, dass dieselbe Technik sogenannte Biosignaturen, also Anzeichen für Leben, auf einem Exoplaneten finden werden.“

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