Drama in Indien

Erstmals stirb ein Mensch durch einen Meteoriteneinschlag

D. Lenz

Todesopfer durch Meteoriteneinschlag in Indien. )rettiwT(Foto: © 

An der technischen Universität Bharathidasan in Tiruchirappalli starb am Samstag den 06.02.2016 erstmals ein Mensch offiziell durch einen Einschlag eines Meteoriten. Drei weitere Personen wurden verletzt.

Tiruchirappalli (Indien). Ein Angestellter, der als Busfahrer für die indische Universität Bharathidasan arbeitete, kam am Samstag den 06.02.2016 durch die Folgen eines Meteoriteneinschlags ums Leben. Drei weitere Personen wurden bei dem Einschlag verletzt, wie Ministerpräsidentin des Bundesstaates Tamil Nadu bestätigte.

Laut Medienberichten war das Todesopfer zu Fuß auf dem Campusgelände unterwegs, als ein Meteorit in seiner unmittelbaren Nähe in den Boden einschlug. Die Wucht des Aufpralls lies Fenster nahegelegener Gebäude zersplittern und hinterließ einen Krater im Boden. Der angestellte Busfahrer trug schwere Verletzungen davon, an denen er wenige Stunden später erlag.

Das tragische Unglück markiert das erste Mal, dass ein Todesfall mit absoluter Sicherheit direkt auf einen Meteoriteneinschlag zurückgeführt werden kann.

Bis zu 84.000 Meteoriten schlagen pro Jahr auf der Erde ein

Wie viele Meteoriten pro Jahr tatsächlich auf der Erde einschlagen ist schwer zu ermitteln. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 1996 berechnet, dass die Anzahl von mehr als zehn Gramm schweren Meteoriten, die den Erdboden erreichen, zwischen 18.000 und 84.000 Stück liegen muss. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 125.000 ist die Chance damit größer von einem Meteoriten getroffen zu werden, als von einem Blitz (1 zu 164.968).

Obwohl die statistische Wahrscheinlichkeit recht gering ist, gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche Einschläge, bei denen Menschen nur sehr knapp einem Unglück entgangen sind. Viele dieser Beinahe-Unfälle hat die Harvard University auf der Website des International Comet Quarterly zusammengestellt.

Insbesondere der Meteoriteneinschlag im Jahr 2013 in der Nähe der russischen Stadt Tschelabinsk, der später im Tschebarkul-See gefunden wurde, rief der Öffentlichkeit die präsente Gefahr durch Meteoriten erneut ins Gedächtnis. Damals verursachte der Meteorit Schäden in Millionenhöhe und verletzte 1.200 Menschen – zum Glück gab es damals keine Todesfälle.

Nicht auszumalen, was ein Himmelskörper von der Größe des Tunguska-Ereignises im Jahr 1908 über bewohnten Gebiet anrichten würde. Der Himmelkörper besaß eine Sprengkraft von 1.150 Hiroshima-Bomben, die zum Glück nur 2.000 Quadratkilometer Wald verwüsteten.

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