Magnetfeld am Ereignishorizont

Magnetfelder am Ereignishorizont Schwarzer Löcher belegt

D. Lenz

Magnetfelder am Ereignishorizont Schwarzer Löcher nachgewiesen. )vog.asan(Foto: © 

Endlich konnte die Existenz von Magnetfeldern am Ereignishorizont von Schwarzen Löchern belegt werden. Damit sind einige wichtige Fragen und Theorien über den Aufbau, die eigentliche Struktur und Wirkungsweise von Schwarzen Löchern endlich geklärt und können als Fakt angesehen werden.

Cambridge (U.S.A.). Eines der nächsten Schwarzen Löcher, dem sich die Astrophysiker zugewandt haben, ist Sagittarius A. Das Schwarze Loch befindet sich rund 25.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt etwa vier Millionen Sonnenmassen. Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass diese Löcher in zahlreichen Galaxien vorkommen und dabei ganze Systeme in sich verschlucken. Die eigentliche Größe in optischer Hinsicht, um das Schwarze Loch zu veranschaulichen, fällt allerdings bedeutend kleiner aus. So soll Sagittarius A gerade einmal einen Ereignishorizont in der Größe der Umlaufbahn des Merkurs besitzen, ein Winzling möchte man meinen, verglichen mit der Kraft seiner Masse die in ihm schlummert.

Die Beobachtung der Magnetfelder

Magnetfelder wurden schon lange am Ereignishorizont Schwarzer Löcher vorhergesagt – bisher konnte der Nachweis allerdings noch nicht erbracht werden. Mit einem Netzwerk aus Radioteleskopen, dem sogenannten Event Horizon Telescope (EHT), gelang es Astrophysiker am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics die Magnetfelder am Ereignishorizont der Schwarzen Löcher zum ersten Mal nachzuweisen.

Energetische Monster

Prinzipiell lässt sich sagen, dass die Löcher dabei nicht nur alles in ihrer Umgebung aufsaugen, also für Destruktivität sorgen, sie erzeugen auch Energie. Dabei wird die Energie der Materie genutzt, die sich in das Innere der Löcher bewegt. Das Schwarze Loch produziert eine intensive Strahlung aus Materie und lässt sie hell erleuchten. Materiestrahlen, die wie gigantische Blitze in andere Galaxien eingreifen und diese umformen, erstrecken sich bei der Rotation des Schwarzen Loches in sämtliche Richtungen.

Die Messung glückte durch die Hilfe des Gravitationslinieneffektes von Sagittarius A

Bislang war es schwierig ein Schwarzes Loch in all seinen Facetten beobachten zu können, mit Sagittarius A ist es den Wissenschaftlern endlich geglückt. Dank einer Auflösung von 15 Mikrobogensekunden konnten die Vorgänge um Sagittarius A genau erfasst und Magnetfelder nachgewiesen werden. Der Gravitationslinieneffekt von Sagittarius A unterstützte die Arbeit zusätzlich. Die Schwerkraftkrümmung sorgte für eine Vergrößerung die vor allem den Ereignishorizont betraf und gab so den Blick auf eine ganze Reihe strukturierter und chaotischer Magnetfelder frei, die sich um das Schwarze Loch herum befanden.

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