Hoffnung auf zweite Erde

Neue Teleskope sollen den Exoplaneten HD 40307 g abbilden

D. Lenz

Teleskope sollen den Exoplaneten HD 40307 g genauer untersuchen. )vog.asanLPJ(Foto: © 

Der kürzlich gemachte Fund der Super-Erde HD 40307 g im Sternbild Maler (Pictor), welche sich astronomisch gesehen in unserer direkten Nachbarschaft befindet, soll mit einer neuen Generation von Weltraumteleskopen direkt abgelichtet werden.

Göttingen (Deutschland). Die Entdeckung neuer Exoplaneten nahm in den vergangenen Jahren rasant zu. So sind den Astronomen derzeit mehr als 800 extra solare Planeten bekannt und mehrere tausend verdächtige Bewegungen am Sternenhimmel warten noch auf eine ausführliche Analyse. Etwa ein Prozent der bisherigen Entdeckungen haben das Potenzial auf einem Planeten mit lebensfreundlichen, erdähnlichen Bedingungen. Einem Planeten, welcher in der habitablen Zone seines Zentralgestirn liegt, eine feste Oberfläche so wie eine stabile Umlaufbahn und eine eigene Rotation besitzt. Aber die kürzlich entdeckte Super-Erde HD 40307 g hat es den Wissenschaftlern besonders angetan: Der Grund liegt in der unmittelbaren Nähe zur Erde. Mit einem Abstand von etwa 41,8 Lichtjahren liegt das Sternsystem HD 40307 in direkter astronomischer Nachbarschaft zu unserem Sonnensystem. Der Abstand ist so gering, dass die neue Generation von Weltraumteleskopen den Planeten HD 40307 g direkt fotografieren und viele Fragen beantworten könnte.

Forschungsprojekte mit neuen Teleskopen liegen zu Hauf in den Schubladen der NASA und ESA. Durch das immer knappere Budget müssen die Weltraumorganisationen aber immer mehr Projekte streichen. Ein gutes Beispiel ist das Weltraumteleskop Darwin der europäischen Weltraumorganisation ESA, welches bereits 2007 gestrichen wurde. Mit diesem hochentwickelten Teleskop hätten die Wissenschaftler Ozonschichten auf anderen Planeten nachweisen können. Ein Fund des Weltraumteleskop Darwin hätte außerirdisches Leben (zu mindestens in Form von Pflanzen) bestätigt, denn Ozon kann nur bei großen Mengen freien Sauerstoff entstehen. Die benötigten Mengen an Sauerstoff können dabei nur durch Photosynthese an der Planetenoberfläche produziert werden. Trotz zahlreicher Budgetkürzungen wird im Jahr 2013 ein Weltraumteleskop installiert, welches Fotos von Super-Erden, namentlich von HD 40307 g, zur Erde übermitteln soll.

Das Teleskop der neuen Generation soll laut Angaben der NASA nur eine abgespeckte Version des ursprünglich angedachten Instrumentenumfangs besitzen. Mit direkten Bildern von HD 40307 g liese sich die Frage klären, ob sich auf der Super-Erde flüssiges Wasser oder sogar ganze Ozeane befinden. Optische Bilder von extra solaren Planeten geben zudem Aufschluss über deren Zusammensetzung, Gebirge und Täler und das dort herrschende Klima in Form von Wolkenbeobachtungen.

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