Ab dem Jahr 2024

Raumsonde Plato soll nach lebensfreundlicher Erde suchen

D. Lenz

Unter zahlreichen Exoplaneten soll Plato eine zweite Erde finden. )ASE(Foto: © 

Seitdem die Menschheit in der Lage ist, außerhalb unseres Sonnensystems den Weltraum zu erforschen, wird akribisch nach Leben in den Weiten des Kosmos gesucht. Hauptfokus sind dabei die extrasolaren Planeten (Exoplaneten), die der Erde ähnlich sind und im richtigen Abstand zu ihrem Stern stehen. Das Projekt „Plato“ der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) macht nun den nächsten Schritt, mit einer gleichnamigen Raumsonde, die 2024 aufbrechen soll.

Paris (Frankreich). Auch außerhalb unseres Sonnensystems umkreisen Planeten Sterne. Einige davon sind lebensfreundlich, viele leider nicht. In den 1990er Jahren wurde erstmals einer dieser sogenannten „Exoplaneten“ entdeckt und mittlerweile kennen wir durch die Projekte „CoRoT“ und „Kepler“ über 2.000 Stück.

Bei CoRoT gab es nach 7 Jahren einen Computer-Defekt, sodass das Projekt im Sommer 2013 beendet werden musste. Das Kepler-Weltraumteleskop, das 2009 gestartet wurde, um nach Exoplaneten zu suchen, erlitt 2013 ebenfalls einen Defekt, der zur Beendigung der Hauptmission führte. Nun wartet man sehnsüchtig auf den Nachfolger Plato, doch es wird noch 10 Jahre dauern, bis die Sonde startet, um eine zweite Erde zu finden.

Wie werden Exoplaneten untersucht?

Bevor man extrasolare Planeten weiter untersuchen kann, müssen sie erst einmal gefunden werden. Mit den Teleskopen von Plato wird man bei ca. einer Million Sternen Ausschau nach sogenannten „Transits“ halten. Diese treten auf, wenn sich der Planet, der einen Stern umkreist, zwischen Stern und Teleskop stellt. Dadurch wird die Sonne leicht verdunkelt und diese Abweichungen müssen von den Computern erkannt werden. Hat man einen Exoplaneten entdeckt, wird er auf verschiedene Faktoren überprüft.

Wichtig dafür sind die 34 Teleskope und die Hochleistungscomputer der ESA. Denn es müssen Größe, Dichte, Masse und Abstand zur Sonne zu berechnet werden. Falls man zusätzlich auch flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Exoplaneten nachweisen könnte, wäre das eine Sensation. Gesucht wird vor allem nach erdähnlichen Gesteinsplaneten, die sich in der „habitablen Zone“ befinden. Das heißt, sie dürfen weder zu nah um ihre Sonne kreisen noch zu weit weg.

Genauere Untersuchungen der extrasolaren Planeten waren mit CoRoT und Kepler nicht möglich – Plato wird den Forschern deutlich mehr Möglichkeiten eröffnen. Es ist geplant, die Raumsonde vom Raumflughafen in Kourou, an Bord einer Sojus-Rakete, zu starten. Die Mission wurde vorerst auf sechs Jahre angesetzt.

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