Geologische Aktivität

Schrumpfungsprozesse machen den Mond stetig kleiner

Robert Klatt

Eine Auswertung Daten der Apollo-Missionen zeigt, dass der Erdtrabant eine hohe geologische Aktivität besitzt, die den Mond verkleinert. )ytisrevinU etatS anozirAasaN(Foto: © 

Eine neue Auswertung Daten der Apollo-Mondmissionen zeigt, dass der Erdtrabant eine hohe geologische Aktivität besitzt. Die Messungen belegen außerdem, dass der Mond durch die Aktivität stetig kleiner wird.

Washington (U.S.A). Satelliten-Messungen haben erstmals im Jahr 2010 gezeigt, dass der Mond im Laufe der Zeit an Größe verloren hat. Die mit dem Lunar Reconnaissance Orbiters (LRO) Teleskop angefertigten Aufnahmen belegen, dass der Erdtrabant während er innerlich abkühlte schrumpfte. Dabei bildeten sich auf Klippen und Schluchten, die für eine Oberfläche sorgen, die der einer Rosine ähnelt. Bisher war noch unklar, in welchem Zeitraum diese tektonische Aktivität erfolgten und ob die Prozesse noch aktiv sind.

Eine kürzlich im renommierten Fachmagazin Nature Geoscience Studie hat nun Daten von Mondbeben ausgewertet, die während der Apollo-Missionen bereits in der 1960er und 1970er Jahren aufgezeichnet wurden. Wie Thomas Watters von der Smithsonian Institution in Washington erklärt zeigt eine Auswertung von 28 damals gemessenen Mondbeben, dass der Mond auch heute noch geologisch aktiv ist und somit weiter an Größe verliert. 

Apollo 12, 14, 15 und 16

Während den Apollo-Mondmissionen 12, 14, 15 und 16 haben Astronauten vier Seismometer auf dem Erdtrabanten platziert, die im Zeitraum von 1969 bis 1977 28 Mondbeben aufgezeichnet haben. Die Stärke lag dabei auf dem Niveau von Erdbeben, die eine zwei bis fünf auf der Richterskala haben. Ein Teil der Mondbeben ist auf Einschläge von Asteroiden zurückzuführen, für einen Großteil sehen die Wissenschaftler allerdings geologische Aktivitäten als Ursache.

Wie Nicholas Schmerr von der Universität von Maryland erklärte, „haben die Wissenschaftler festgestellt, dass eine Reihe von Mondbeben aus den Apollo-Aufzeichnungen sehr nahe an den Bruchzonen aus den LRO-Aufnahmen stattgefunden haben.“ Acht der 28 Epizentren lagen dabei maximal 30 Kilometer von den relativ jungen Bruchzonen in der Mondoberfläche entfernt. Laut Watters „ist es sehr wahrscheinlich, dass diese acht Beben von Brüchen ausgelöst wurden, die abgerutscht sind, nachdem sich eine Spannung in der Mondkruste durch die globale Kontraktion und Gezeitenkräfte aufgebaut hatte.“

Tektonik auf der Erde kaum vorhanden

Die Seismometer der Apollo-Missionen sind seit 1977 zwar nicht mehr aktiv, da dieser Zeitraum geologisch betrachtet jedoch äußerst gering ist, ist davon auszugehen, dass die damals erfolgten Bewegungen an den Bruchzonen auch heute noch erfolgen. Auf der Erde ist aktive Tektonik kaum zu beobachten, die Beobachtungen vom Mond sind daher für die Wissenschaftler eine äußerst interessante Beobachtung, da dort immer noch Mondbeben an den Spruchstellen ausgelöst werden.

Spannend & Interessant
VGWortpixel