SpaceX

Starlink-Satelliten stören Teleskope bei der Beobachtung des Weltraums

Robert Klatt

Bis 2027 soll das Netzwerk auf 12.000 Satelliten anwachsen. Aufgrund des geringen Orbits wird die Beobachtung des Weltraums behindert. )yrotavresbO llewoLsigriG airotciV(Foto: © 

Das geplante Netzwerk soll bis 2027 auf 12.000 Satelliten anwachsen, um so Breitband-Internet auf der ganzen Erde verfügbar zu machen. Problematisch darin ist, dass die Satelliten aufgrund ihres geringen Orbits und des reflektierten Sonnenlichts als helle Punkte am Himmel erscheinen und so die Beobachtung des Weltraums durch Astronomen behindern.

Washington D.C. (U.S.A.). Die American Astronomical Society (AAS) hat in einer Positionserklärung auf die zunehmenden Probleme bei der Himmelsbeobachtung durch Satelliten aufmerksam gemacht. Im Fokus der Veröffentlichung stehen die Starlink-Satelliten von SpaceX, die bis 2027 weltweit Breitband-Internet verfügbar machen sollen. Seit Ende Mai befinden sich bereits 60 Satelliten des Projekts im Weltraum. Bis 2027 soll die Zahl der Satelliten, die die Erde in 550 Kilometer Höhe umkreisen, auf 12.000 Satelliten ansteigen. Zum Transport in den Orbit wurde die ebenfalls von SpaceX entwickelte Falcon 9 Rakete genutzt, mit der die flachen Satelliten in zwei Stapeln transportiert werden können.

Da sich die Starlink-Satelliten zur Verbreitung des Internet-Funksignals im Vergleich zu anderen Satelliten in einer relativ geringen Höhe befinden und dazu noch über eine glänzende Metalloberfläche verfügen, sorgten bereits die ersten 60 Satelliten für ein Band aus hellen Lichtpunkten am Himmel. Elon Musk, Gründer von SpaceX und Tesla versicherte zwar im Vorfeld, dass die Satelliten die Beobachtung des Kosmos nicht stören werden, in der Realität überstrahlen sie durch die Reflektion des Sonnenlichts aber sogar helle Sterne.

Sternenbeobachtung wird behindert

Die hohe Anzahl der noch geplanten Satelliten könnte in Zukunft die Beobachtung des Weltraums stark einschränken. Erst kürzlich zeigte eine andere Studie, dass auch das kommende 5G-Mobilfunknetz durch die Nutzung der Frequenzen die auch Radioteleskope verwenden, Astronomen bei der Erforschung des Weltraums behindern wird.

In der Positionserklärung nennt Megan Donahue, Präsidentin der AAS das Projekt zwar „eine löbliche und eindrucksvolle Ingenieursleistung, die Möglichkeit des Internetzugangs zu erweitern“, gleichzeitig ist sie aber „wie viele Astronomen besorgt über die Zukunft dieser hellen neuen Satelliten.“

Neben SpaceX wollen auch Airbus, Telesat, Amazon, Oneweb und weitere Unternehmen in den nächsten Jahren neue Satellitennetze errichten. Astronomen befürchten aus diesem Grund, dass in den kommenden Jahren die Anzahl der sichtbaren Satelliten die Anzahl der sichtbaren Sterne am Himmel übersteigen wird.

Satelliten im Bild

Wie Astronomen berichten, kam es bereits bei der aktuell noch geringen Anzahl an Satelliten dazu, dass sie bei einigen Aufnahmen von Sternen durch das Bild geflogen sind und so die Arbeit der Wissenschaftler behindert haben. In Zukunft könnte neben der Beobachtung durch optische Teleskope aufgrund des niedrigen Orbits der geplanten Satellitenschwärme auch die Beobachtung der Infrarot- und Radioastronomie behindert werden. Außerdem könnte die große Anzahl an Satelliten dazu führen, dass selbst Weltraumteleskope wie Hubble in ihrer Arbeit eingeschränkt werden.

Satelliten verglühen nach fünf Jahren

Die Betriebszeit der kritisierten Starlink-Satelliten liegt bei fünf Jahren. Danach steuern die Satelliten in die Atmosphäre der Erde, wo sie abstürzen und dabei verglühen. SpaceX vermeidet so zwar Weltraummüll, hat die negativen Folgen während des Betriebs aber nicht berücksichtigt oder schlicht ignoriert. In Kooperation mit den verschiedenen Unternehmen, die Satellitennetze planen möchte die AAS nun nach möglichen Lösungen für das Problem suchen. Laut den Astronomen würde bereits eine matte statt einer glänzenden Oberfläche das die Reflektion des Sonnenlichts deutlich reduzieren und die hellen Punkte so weniger störend machen. 

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