Bemannte Raumfahrt

USA fliegt zukünftig wieder unabhängig in den Weltraum

D. Lenz

Zukünftig will die NASA mit der Boeing CST-100 und der SpaceX Dragon Astronauten in den Weltraum bringen. )gnieoB(Foto: © 

Die NASA meldet die Rückkehr zur bemannten Raumfahrt mittels eigener Transportsysteme. Die Regierung Obama zeigt deutlich ihren Willen wieder unabhängig von der russischen Raumfahrt-Entwicklung zu agieren. Aktuell werden amerikanische Raumfahrer mit russischen Sujus-Kapseln zu ISS befördert. Die nötige Finanzierung der eigenen Shuttles soll aus der amerikanischen Privatwirtschaft kommen.

Cape Canaveral (U.S.A.).In einer Pressemitteilung vom 16. September 2014 meldete sich der NASA-Direktor Charles Bolden an die Öffentlichkeit und verkündete die Rückkehr zur unabhängigen amerikanischen Raumfahrt. Dazu wollen man zukünftig wieder auf eigene Transportsysteme setzen. Doch die einst so glanzvollen Zeiten liegen hinter den einstigen Weltraum-Pionieren.

Auf Ruhm und Glanz folgten zuletzt Katastrophen und das Ende der Space-Shuttle-Flüge

Das Ende der erfolgreichen Ära fand ihren Anfang mit dem tragischen Absturz der Raumfähre Challenger im Jahr 1986. Damals war das Shuttle in 15 Kilometer Höhe aufgrund defekter Dichtungsringe kurz nach dem Start auseinandergebrochen. Alle sieben Astronauten starben bei diesem Unglück. Am 01. Februar 2003 kam es zu einem weiteren Desaster. Die Raumfähre Columbia explodierte auf ihrem Rückflug in 63 Kilometern über Texas. Der Grund: Die Überhitzung der Tragflächen durch einen Defekt des Hitzeschildes. Auch bei diesem Unglück starben alle Besatzungsmitglieder. Im Jahr 2011 folgte mit der Raumfähre Atlantis der letzte Flug eines amerikanischen Space-Shuttles. Das Raumfahrtprogramm wurde zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Budgeteinsparungen stark eingeschränkt. Seit diesem Zeitpunkt nutzen amerikanische Kosmonauten russische Transportsysteme um Astronauten in den Weltraum zu befördern.

Neue Ära der amerikanischen Raumfahrtgeschichte

Im Jahr 2017 wird die NASA wieder mit eigenen bemannten Missionen in den Weltraum starten und damit nicht nur die internationale Raumstation, sondern auch die für 2016 geplante Orbital Complex Construction anfliegen. Bereits seit zwei Jahren testet die NASA geeignete Raumfahrtsysteme, die von den Unternehmen SpaceX und Orbital Sciences-Boing realisiert werden. Die amerikanische Raumfahrtbehörde plant hiefür einen Art Mietvertrag, der beiden Konstruktionsunternehmen insgesamt 6,8 Milliarden US-Dollar einbringen wird. Dafür wird die Konstruktion wie auch die Wartung von zwei Raumschiffen, der Boeing CST-100 und der SpaceX Dragon, durch die Firmen realisiert. Die beiden Raumschiffe werden ihre Missionen von Cape Caneveral und Kenedy Space Center aus starten.

Der ehemalige Space-Shuttle-Kommandant Charles Bolden erinnerte in seiner Erklärung an die bisherigen Verdienste und Missionen der amerikanischen Raumfahrt. Auch wenn die aktuelle Brisanz zwischen den USA und Russland mehr als deutlich ist, ließ sich Bolden auch zu einem kleinen Scherz auf die eigene Nation hinreißen. Mit der Erinnerung an bekannte Amerikaner im Weltraum wie Alan Shepard und John Glenn, meinte Bolden: "Und bei allem Respekt an den verstorbenen Michael Jackson, Neil und Buzz waren die ersten Moonwalker."

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