Dawn-Raumsonde

Weiße Flecken auf Zwergplanet Ceres geben Rätsel auf

D. Lenz

Zu sehen sind die zwei rätselhaften weißen Flecken auf Ceres. )vog.asan(Foto: © 

Je näher die NASA-Sonde Dawn dem Zwergplaneten Ceres kommt, desto detaillierter sind die zwei rätselhaften weißen Flecken auf seiner Oberfläche d zu erkennen. Um was es sich allerdings dabei handelt, ist bis jetzt noch völlig ungewiss.

Göttingen (Deutschland). Nachdem die NASA-Raumsonde Dawn im Jahr 2007 gestartet ist, besteht ihre Aufgabe darin Asteroiden Vesta und den Zwergplaneten Ceres genauer zu untersuchen. Derzeit befindet sich Dawn in einer Entfernung von rund 45.000 Kilometern zu Ceres und funkt spektakuläre Aufnahmen der Oberfläche zur Erde. Auf Ihnen sind allerdings zwei weiße Flecken zu sehen, für die kein Wissenschaftler bisher eine Erklärung hat.

Bereits am 6. März 2015 soll die Raumsonde ihr Ziel erreicht haben und Ceres aus der Nähe beobachten können. Die Wissenschaftler hoffen, dann endlich das Rätsel um die weißen Flecken lösen zu können.

Ceres – der Zwergplanet in unserer Nähe

Im Jahr 1801 entdeckte Guiseppe Piazzi den Zwergplaneten Ceres im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Er ist dort das größte Objekt und wurde bis zum Jahr 2006 noch als Asteroid eingestuft.

Ceres besitzt einen Äquatordurchmesser von 975 Kilometern und eine Masse, die dem 6.390. Teil der Erdmasse entspricht. Seine kohlenstoffhaltige, von Kratern durchzogene Oberfläche konnte erst im Jahr 2001 durch das Hubble Teleskop genauer analysiert werden. Dank des Weltraumteleskopes konnte anschließend eine Karte des Zwergplaneten angefertigt werden und es wurde erstmals einer der beiden weißen Flecken beobachten, die Dawn nun genauer untersuchen soll.

Dawn liefert bisher Bilder mit einer Auflösung von vier Kilometern pro Pixel

Umso näher Dawn Ceres kommt, desto detaillierter werden die Bilder. Derzeit funkt Dawn Fotos mit einer Auflösung von vier Kilometern pro Pixel zur Erde. Dieser Maßstab zeigt, wie groß die beiden rätselhaften weißen Flecken auf Ceres sein müssen.

Die neusten Fotos zeigen aber noch mehr spannende Details von der Oberfläche des Zwergplaneten: Unterschiedliche Kraterformen, von denen einige im Zentrum des Einschlagsbecken einen Berg besitzen. Erste Berechnungen ergeben, dass die größten Einschlagskrater einen Durchmesser von rund 300 Kilometern besitzen.

"Auch Ceres zeigt bereits während des Anflugs die unterschiedlichsten Formen an seiner Oberfläche", sagt Prof. Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung. "Diese Strukturen weisen darauf hin, dass sich die Oberfläche von Ceres im Laufe der Zeit durch gewaltige Prozesse veränderte."

Die weißen Flecken unter der Lupe

"Dieser hellste Fleck ist leider immer noch zu klein, um ihn mit unseren Aufnahmen deutlich genug auflösen zu können", erklärt der Leiter des Dawn-Kamerateams Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. "Doch trotz seiner vergleichsweise geringen Größe ist er heller als alles andere auf der Oberfläche von Ceres. Das ist wirklich unerwartet und stellt uns weiterhin vor ein Rätsel."

Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die weißen Flecken vulkanischen Ursprungs sind, aber ohne detailliertere Bilder sind auch dies nur Spekulationen.

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