Jupiter überholt

Zwanzig neue Trabanten machen Saturn zum mondreichsten Planeten

Robert Klatt

Ringplanet Saturn mit 82 Monden )ude.ecneicseigenracetutitsnI ecneicS ecapS/hcetlaC-LPJ/ASAN(Foto: © 

Der Saturn hat durch zwanzig neu entdeckte Monde den Jupiter als mondreichsten Planeten unseres Sonnensystems abgelöst. Namensvorschläge für die neuen Monde können derzeit per Twitter eingereicht werden.

Mauna Kea (U.S.A.). Die Astronomie ist bisher davon ausgegangen, dass der Jupiter in unserem Sonnensystem der Planet mit den meisten Monden ist, deren Gesamtzahl im Jahr 2018 durch zwölf neu entdeckte Trabanten auf 79 angestiegen ist. Auch der Saturn ist neben seinem komplexen Ringsystem durch seine hohe Anzahl an Monden bekannt, von denen der Enceladus und der Titan möglicherweise lebensfreundliche Bedingungen bieten könnten.  

Bisher ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass der Saturn über insgesamt 62 Monde verfügt, von denen viele sehr klein sind und daher durch die Gravitation der Ringe stark beeinflusst werden. Forscher des Carnegie Institution für Science haben nun mit dem Subaru Teleskops auf Hawaii zwanzig weitere Mode des Saturn gefunden, die damit den Planeten mit insgesamt 82 Trabanten zum mondreichsten Himmelskörper unseres Sonnensystems machen.

Neue Monde des Saturns in drei Gruppen unterteilt

Die neu entdeckten Monde sind mit einem Durchmesser von durchschnittlich nur fünf Kilometern sehr klein. Die größte Gruppe aus 17 Monden umkreist den Saturn retrograd, also gegensätzlich zu dessen Rotation. Laut den Astronomen ist die Gruppe vergleichbar mit der bereits länger bekannten nordischen Gruppe, die ebenfalls retrograd um den Planeten kreist. Als eine der äußersten Mondgruppen benötigen die neu entdeckten Monde für ihre Umlaufbahn drei Jahre.

Die zweite Mondgruppe aus nur zwei Trabanten bewegt sich prograd, also in der Rotationsrichtung des Planeten. Ihr Orbit ist mit einer starken Neigung von 46 Grad vergleichbar mit den Monden der Inuit-Gruppe. Durch ihre im Vergleich zu den retrograden Monden etwas kleinere Umlaufbahn dauert ein Umlauf dieser Monde etwa zwei Jahre.

Außerdem wurde noch ein einzelner Mond gefunden, der der bisher am weitesten vom Planeten entfernte Trabant ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass dieser Mond, der etwa die Umlaufbahn der retrograden Monde teilt sich aber prograd um den Planeten bewegt, früher zur gallischen Gruppe gehörte und von dort nach außen gewandert ist.

Anordnung vergleichbar mit Monden des Jupiters

Laut Scott Sheppard „findet man diese Art der Gruppierung auch um den Jupiter.“ Laut den Wissenschaftlern ist dies ein Hinweis darauf, dass die Monde durch Kollisionen von größeren Trabanten entstanden sind und nach der Zerstörung als Teile in einer Gruppe zusammenblieben. Wie Sheppard erklärt „deuten Die Gruppierungen auf heftige Kollisionen zwischen früheren Monden im Saturnsystem oder mit vorbeifliegenden Asteroiden oder Kometen hin.“

Schätzungen der Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Zusammenstöße im Weltraum erfolgten, nachdem sich die Urwolken der Sonne aufgelöst hatten. Laut Sheppard „spricht die Tatsache, dass diese neuentdeckten Monde auch nach Zerstörung ihres Muttermondes weiterhin den Saturn umkreisen dafür, dass die Kollisionen nach Abschluss der Planetenbildung stattfanden, als auch die Staubscheiben kein Faktor mehr waren.“

Namensvorschläge für Saturn-Monde per Twitter möglich

Aktuell haben die Monde noch keine Namen, sondern nur eine Nummer erhalten. Namensvorschläge können per Twitter über den Hashtag #NameSaturnsMoon bis zum 6. Dezember 2019 an @SaturnLunacy eingereicht werden. Einzige Voraussetzung eines Vorschlags ist, dass der Name eines Riesen der nordischen, gallischen oder Inuit-Mythologie gewählt wird, der bisher noch für keinen anderen Mond des Saturn genutzt wird.

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