Neue Galaxien-Klasse

Zweite ultradiffuse Galaxie ohne Dunkle Materie entdeckt

Robert Klatt

Astronomen haben eine zweite ultradiffuse Galaxie entdeckt, in der es nahezu keine Dunkle Materie gibt. )ude.elay.swenmukkoD nav .P dna ,ASE ,ASAN(Foto: © 

Astronomen der Universität Yale habe eine zweite Galaxie ohne Dunkle Materie entdeckt. Die Galaxie mit dem Namen NGC 1052-DF4 ist etwa so groß wie die Milchstraße, hat aber wesentlich weniger Sterne. Laut den Wissenschaftlern bestätigt die Existenz dieser Galaxien-Klasse die Annahmen über Dunkle Materie, die nicht an normale Materie gebunden zu seien scheint.

New Haven (U.S.A.). Wissenschaftler der Universität Yale haben 2018 erstmals eine Galaxie entdeckt, die nahezu keine Dunkle Materie enthält. NGC 1052-DF2 (abgekürzt DF2), befindet sich in etwa 65 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde. Obwohl die Größe von DF2 vergleichbar mit der Milchstraße ist, ist die Anzahl der Sterne wesentlich geringer als in der Galaxie, die auch unsere Erde beheimatet. In der 2018 im Fachmagazin Nature veröffentlichten Studie, gingen die Wissenschaftler noch davon aus, dass Galaxien ohne Dunkle Materie ein seltene Ausnahme bilden.

Neue Beobachtungen der Astronomen der Universität Yale wiederlegen nun diese Annahme, da in der Galaxien-Gruppe in der südlichen Konstellation Walfisch eine weitere Galaxie ohne Dunkle Materie gefunden wurde, die den Namen NGC 1052-DF4 trägt. Pieter van Dokkum, Hauptautor der im Fachmagazin Astrophysical Journal Letters veröffentlichten Studie erklärt, dass „die Entdeckung einer weiteren Galaxie mit nur wenig bis gar keiner Dunklen Materie bedeutet, dass diese Galaxien wesentlich häufiger auftreten als bisher angenommen.“

Ultradiffuse Galaxien

Sowohl NGC 1052-DF2 als auch NGC 1052-DF4 gehören in die erst seit kurzem bekannte Klasse der sogenannten Ultradiffusen Galaxien (UDG), die sich dadurch auszeichnen, dass ihre Größe zwar mit der Milchstraße vergleichbar ist, die Anzahl der Sterne aber um den Faktor 100 bis 1.000 geringer ausfällt. Die Astronomen beschreiben die das Aussehen der Galaxien als „flauschig“. Aufgrund der geringen Sternenanzahl sind ultradiffuse Galaxien deutlich schwieriger zu beobachte, was auch für die späte Entdeckung dieser Galaxien-Klasse mitverantwortlich ist.

Dokkum resümiert, dass „ironischerweise der Mangel an der Dunkler Materie in ultradiffusen Galaxien die bisherigen Theorien über diese geheimnisvolle Substanz bestätigen, da so belegt wird, dass Dunkle Materie nicht zwingend an normale Materie gekoppelt seien muss.“

Im Folgenden wollen die Wissenschaftler nun untersuchen wie häufig ultradiffuse Galaxien auftreten und ob sie auch in anderen Regionen des Weltraums gefunden werden können.

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