Bereits 21 tote Löwen

Rätselhafte Todesserie asiatischer Löwen nimmt kein Ende

D. Lenz

Es sterben immer mehr der seltenen asiatischen Löwen im Dir-Nationalpark in Indien. Erst jetzt haben Forscher erste Hinweise auf den möglichen Grund gefunden. )yabaxipsotoF_saxelA(Foto: © 

Im indischen Gir-Nationalpark sterben seit Wochen zahlreiche Löwen an einer bisher ungeklärten Ursache. Forscher haben jedoch nun eine erste Theorie.

Neu-Delhi (Indien). Seit bereits mehreren Wochen hält eine mysteriöse Todesserie unter asiatischen Löwen im indischen Gir-Nationalpark an und stellt Tierschützer, Parkwächter und Wissenschaftler vor ein Rätsel. Nachdem in den letzten Wochen mindestens 13 tote Löwen entdeckt wurden, haben Wildhüter wieder acht neue tote Großkatzen entdeckt. Damit steigt die Anzahl der bestätigten toten Löwen auf 21 Tiere an, wie die Parkverwaltung des Nationalsparks im Bundesstaat Gujarat im Westen Indiens mitteilte.

Ein Teil der Todesfälle konnte bereits aufgeklärt werden: Schuld waren nach Erkenntnissen der Wissenschaftler Kämpfe untereinander. Jedoch sind die meisten der Todesfälle weiterhin rätselhaft. Die Behörden vermuten, dass ein besonders aggressives Virus für den Tod der zahlreichen Großkatzen verantwortlich sein könnte.

Erste Untersuchungen bestätigen die Theorie

In den Kadavern der acht toten Löwen konnten bei vier Tieren eine Viruserkrankung nachgewiesen werden, bei den anderen vier Löwen wurde eine Protozoeninfektion diagnostiziert, welche durch Zecken übertragen wird. „Es werden jetzt noch weitere Test durchgeführt. Wir hoffen, es ist nicht CDV“, so Parkpfleger Dushyant Vasavada. CDV ist ein Staupe-Virus und befällt vor allem Hunde, kann aber auch Großkatzen betreffen. Bereits im Jahr 1994 hat eine Staupe-Epidemie in Tansania fast 1.000 Löwen getötet.

Nur noch wenige Löwen dieser Art

Der Gir-Nationalpark ist weltweit das einzige Gebiet, in dem diese Löwenart (Panthera leo persica) noch in freier Wildbahn existieren. Zwar hat die Zahl der Exemplare in den letzten Jahrzehnten dank der Arbeit des Menschen wieder gestiegen, aber eine Staupen-Epidemie könnte die Existenz dieser Art ernsthaft gefährden. In dem Schutzgebiet leben derzeit 523 Löwen – im Jahr 1913 waren es nur 20 Tiere.

Die Parkverwaltung hat nach Bekanntwerden der Todesfälle viele Löwen bereits behandelt bzw. einige in speziellen Unterbringungen isoliert. Die Tiere sollen nun alle vorsorglich geimpft werden.

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