Im Eis begraben

Rund 10.000 Jahre altes Wollnashorn-Baby gefunden

D. Lenz

Die Forscher tauften das Wollnashorn-Baby Sasha. )ur.tky.ecneics(Foto: © 

Im eiskalten Sibirien haben russische Forscher ein Wollnashorn-Baby gefunden. Der Fund ist etwas ganz Besonderes, da über Wollnashörner bisher nur sehr wenig bekannt ist.

Jakutsk (Sibirien). Das kleine Wohlnashorn-Baby wurde nur schätzungsweise 18 Monate alt, bevor es vor rund 10.000 Jahren im Norden Sibirien verstarb und anschließend vom ewigen Eis konserviert wurde.

Die beiden Finder Alexander Banderow und Semen Iwanow glaubten zunächst, sie hätten am Ufer des sibirischen Flusses Semjuljach die gefrorenen Überreste eines Rentiers gefunden zu haben. Bei genauerem Hinsehen war jedoch schnell klar, dass es sich bei den sterblichen Überresten des Tieres nicht um ein Rentier handelte. Sie informierten Albert Protopopov, dem wissenschaftlichen Leiter an der Akademie der Wissenschaften der russischen Teilrepublik Jakutien.

Über Wollnashörner ist weniger bekannt als über Mammuts

Schnell bestätigte sich der Verdacht, dass es sich bei Sasha, wie die russischen Forscher das Wollnashorn-Baby tauften, nicht um ein Rentier handelte. Es war älter, viel älter. Die Forscher schätzten, dass das kleine Wollnashorn vor etwa 10.000 gestorben ist.

„Der Fund ist absolut einzigartig. Bisher sei über Wollnashörner noch weniger als über Mammuts bekannt – Mit„Sasha, könne sich das jetzt ändern“, so Protopopov. „Wir können die bisher gefundenen erwachsenen Wollnashörner an den Fingern einer Hand abzählen. Aber ein Wollnashorn-Baby wurde noch nie gefunden“.

Obwohl der aus dem Eis ragende Teil des Körpers von Tieren angefressen ist, so ist das Wollnashorn in einem erstaunlich gutem Zustand. Die Wissenschaftler wollen jetzt in Ruhe versuchen mehr über die noch unbekannte Art herauszufinden.

Die Wollnashörner der Eiszeit

Das Wollnashorn ist quasi das Nashorn der Eiszeit. Es lebte während des Pleistozän, 2,5 Millionen bis ca. 10 000 Jahre v. Christi Geburt. Bekannt ist, dass es vermutlich als Einzelgänger lebte. Auch über die Ursache des Aussterbens kann nur spekuliert werden. So halten Wissenschaftler die Theorie der Klimaerwärmung sowie die Jagd durch den Menschen am wahrscheinlichsten.

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