Gefahr für die Augen

Erste Behörden warnen vor Netzhautschäden durch LED-Lampen

Dennis L.

Behörden warnen: LED-Licht ist schlecht für die Augen. )yabaxipFFOHCIM(Foto: © 

Schon länger stand das Licht der blauen LED unter Verdacht Schäden an der Netzhaut zu verursachen. Nachdem dies in immer mehr Studien bestätigt werden konnte, warnen nun ersten Behörden in Frankreich offiziell vor dem blauen LED-Licht.

Maisons-Alfort (Frankreich). Die Leuchtdiode (kurz LED, vom englischen light-emitting diode) zählt mit zu den weitverbreitetsten Leuchtmitteln überhaupt. Ob Standby-Licht, Beleuchtungssysteme, Bildschirme oder sogar Sensortechnik – die LED ist aus dem modernen Alltag kaum noch wegzudenken. Kein Wunder, denn im Verhältnis zu den meisten anderen Leuchtmitteln verbraucht sie extrem wenig Energie, besitzt eine sehr hohe Lebensdauer und ist zudem noch sehr robust.

LED’s gibt es in zahlreichen Farben, wobei speziell das blaue LED-Licht nun in den Fokus der französischen Lebensmittel- und Umweltbehörde ANSES gerückt ist. Dass blaue LED’s gesundheitsschädlich sein können, stand als Verdacht schon lange im Raum. Der französischen Behörde liegt jedoch aktuell eine 400-seitige Studie vor, deren Kernaussage ist, dass blaues LED-Licht auf Dauer die Netzhautzellen des Auges zerstört. Diese Art der Netzhautschädigung kann dann eine verminderte Sehschärfe zur Folge haben.

Es muss aber nochmal betont werden, dass es sich bei der Warnung ausschließlich um blaue LED’s handelt! ANSES empfiehlt in dem veröffentlichten Bericht, nur LED-Leuchtmittel mit warm-weißen Licht, wie es sie beispielsweise bei Gluehbirne.de zu kaufen gibt.

LED-Grenzwerte sind viel zu hoch

ANSES kritisiert weiter, dass die bisherigen Empfehlungen, wie lange man sich LED-Licht am Tag maximal aussetzen sollte, viel zu hoch angesetzt sind. Zwar ist die dauerhafte Nutzung von LED-Licht mit geringer Stärke weniger gefährlich für das Auge, es kann aber die Alterung des Netzhautgewebes signifikant beschleunigen. Auch dies hat eine Verschlechterung der Sehschärfe sowie die beschleunigte altersbedingte Netzhautdegeneration zur Folge.

Sind LED-Displays auch gefährlich?

Die Warnung vor blauen LED’s führt unweigerlich zu der Frage, ob LED-Displays, wie sie beispielsweise am Computer, im Handy und Tablet oder in der Smartwatch verwendet werden, auch gefährlich für die Augen sind. Laut aktuellem Kenntnisstand gehe von solchen LED-Bildschirmen kein Risiko aus, heißt es in dem Bericht. Die Leuchtkraft von LED-Displays ist im Vergleich zu richtigen Leuchtmitteln sehr gering.

Jedoch können gerade hintergrundbeleuchtete Displays, vor allem wenn sie in dunkler Umgebung verwendet werden, den Biorhythmus und damit auch den Schlafrhythmus durcheinanderbringen. Dies gilt besonders für Kinder und Jugendliche, da bei noch jüngeren Menschen die Augenlinse noch nicht vollständig ausgebildet ist, schreibt ANSES weiter.

Die französische Lebensmittel- und Umweltbehörde ANSES empfiehlt daher, im Haus befindliche Leuchtmittel mit blauen LED’s durch moderne LED-Lampen mit warm-weißen Licht zu ersetzen. Zudem sollte vor dem Schlafen für einen längeren Zeitraum nicht auf hintergrundbeleuchtete Displays geschaut werden. ANSES bezweifelt zudem, dass sogenannte Blaufilter-Brillen wirklich ausreichend schützen können.

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