Umwandlung in Wärme

Kaffee aktiviert braunes Fettgewebe und hilft beim Abnehmen

Robert Klatt

Kaffee hilft beim Abnehmen, da das Getränk braune Fettzellen stimuliert, die dann im Körper mehr Energie verbrauchen. )moc.yabaxiprueluoC(Foto: © 

Kaffee stimuliert das in brauen Fettzellen enthaltene UCP1 Transmembranprotein und sorgt so dafür, dass das Fett in Wärme umgewandelt wird. Das Getränk kann beim Abnehmen helfen und das Risiko von Folgeerkrankungen des Übergewichts wie zum Beispiel Diabetes reduzieren.

Nottingham (England). Kaffee ist in Deutschland mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 162 Litern das beliebteste Getränk. Bereits im April hat eine Großstudie mit 500.000 Personen belegt, dass Menschen die regelmäßig Kaffee trinken im Durchschnitt eine gesteigerte Lebenserwartung haben. Außerdem wurde neben einer Reihe anderer positiver Auswirkungen auf die Gesundheit auch belegt, dass Kaffee das Risiko reduziert an Multipler Sklerose zu erkranken.

Nun haben Wissenschaftler der University of Nottingham im Fachmagazin Scientific Reports eine Studie veröffentlicht, laut deren Ergebnissen Kaffee übergewichtigen Personen beim Abnehmen helfen kann. Die Fettzellen des Körpers teilen sich hauptsächlich in weißes und braunes Fettgewebe auf, außerdem kommt noch beiges Fettgewebe vor, das erst 2012 entdeckt wurde. Weißes Fettgewebe dient als langfristiger Energiespeicher des Menschen, während braunes Fettgewebe schnell Energie bereitstellen kann und dabei Wärme erzeugt.

Kaffee stimuliert braunes Fettgewebe

Wie Michael Symonds erklärt „sorgt eine gesteigerte Aktivität dieses Fettanteils für verbesserte Blutzucker- und Blutfettwerte, außerdem hilft sie durch die zusätzlich verbrannten Kalorien bei der Gewichtsabnahme.“ Aus diesem Grund suchten die Wissenschaftler nach einer Möglichkeit, um die Aktivität des brauen Fettgewebes gezielt zu stimulieren.

Versuche mit Zellkulturen zeigten, dass das in Kaffee enthaltene Koffein dafür sorgte, dass die Aktivität des brauen Fetts ansteigt. Verantwortlich dafür ist laut der Studie das UCP1 Transmembranprotein, das als Bestandteil des brauen Fetts entscheidend die Funktion steuert.

Effekt auch beim Menschen

Anschließend untersuchten die Wissenschaftler ob der bei den Zellkulturen festgestellte Effekt auch beim Menschen auftritt. Dazu haben sie mit wärmebildgebender Verfahren eventuelle Veränderungen der Körpertemperatur beobachtet, nachdem die Probanden eine Tasse Kaffee konsumiert hatten, um so nachzuweisen, dass das braune Fett aufgrund der Stimulierung durch das Koffein eine höhere Aktivität zeigt und dadurch Wärme erzeugt.

Auch die Experimente verliefen laut Symonds erfolgreich. Bei den Probanden konnte zum Beispiel oberhalb des Schlüsselbeins eine deutlich Erwärmung des Braunfetts festgestellt werden. Bei der Kontrollgruppe, die statt Kaffee Wasser erhielt, trat hingegen keine biologisch signifikante Temperaturerhöhung auf während des Experiments auf. 

Gewichtsreduzierung durch Kaffee

In folgenden Studien wollen die Wissenschaftler untersuchen, ob die Stimulierung der Zellen ausschließlich auf das Koffein zurückzuführen ist oder ob noch andere Kaffeebestandteile dabei eine Rolle spielen. Sollten auch die weitere Studien belegen, dass Kaffee die Aktivität des Braunfetts anregt, könnte aus den Kaffeebestandteilen ein Medikament hergestellt werden, das bei der Gewichtsabnahme hilfe und so auch das Risiko an Folgekrankheiten wie Diabetes zu erkranken reduziert. 

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