Steuervorteile

Elektro-Auto-Nutzung in Deutschland nimmt zu

Robert Klatt

Elektro-Auto von Tesla an der Ladestation )moc.yabaxiptsmolB(Foto: © 

Laut einer Studie des DLR kaufen vor allem gut gebildete Männer mit hohen Einkommen in Deutschland Elektro-Autos. Fördergelder des Staates sollen die Fahrzeuge auch für die Mittelschicht erschwinglicher machen und so die Städte vor CO2 und Feinstaub bewahren.

Köln (Deutschland). Auf deutschen Straßen sollen nach Plänen der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Ende 2018 lag Deutschland laut einer Statistik des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit 141.690 Elektro-Autos weltweit auf Platz sieben. Absolut führend ist China mit 2.610.000 zugelassenen elektrischen Autos, auf Platz zwei folgen die U.S.A. mit 1.102.450 Elektro-Autos. Überraschenderweise liegen sogar die Niederlande mit 145.880 Elektro-Autos und Norwegen mit 298.210 Elektro-Autos vor Deutschland.

In den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres kamen in Deutschland 31.059 reine Elektro-Autos (BEV) sowie 102.995 Hybridfahrzeuge dazu. Das Ziel von einer Million Elektro-Autos bis zum kommenden Jahr ist also selbst unter Einbeziehung der Hybridfahrzeuge in weiter Ferne. Wie Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen erklärt „ist das eine Million Ziel nur noch Träumerei und definitiv nicht erreichbar.“ Trotz des verfehlten Ziels zeigen die Zulassungszahlen jedoch eine positive Entwicklung und eine exponentielle Steigerung. Während im Jahr 2009 nur 162 Elektro-Autos neu zugelassen wurden, gehen Hochrechnungen des Markt- und Meinungsforschungsdaten-Aggregator Statista davon aus, dass bis Ende des Jahres 2019 etwa 53.000 BEV hinzukommen werden.

Fördergelder für Elektro-Autos in Deutschland

Um die seit Jahren vergleichsweise geringen Absatzzahlen von elektrischen Fahrzeugen zu erhöhen, hat die Bundesregierung bereits im Juli 2016 ein Subventionsprogramm beschlossen, das auf dem Autogipfel im November 2019 verlängert wurde. Rein elektrische Autos bis zu einem Listenpreis von 40.000 Euro erhalten einen Zuschuss in Höhe von 6.000 Euro. Dies gilt sowohl beim Kauf als auch beim Leasing eines Elektro-Autos.

Bei Autos mit einem Listenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro beträgt der Zuschuss 5.000 Euro, Elektro-Autos mit einem höheren Listenpreis werden hingegen nicht gefördert. Beantragt werden kann der sogenannte Umweltbonus beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Seriöse Anbieter wie Mivido unterstützen ihre Kunden bei Fragen in diesem Prozess.

Elektrische Fahrzeuge erhalten Steuervorteile

Neben den Fördergeldern, die die Anschaffung eines elektrischen Fahrzeugs erschwinglicher machen sollen, zahlen Besitzer von Elektro-Autos in Deutschland auch geringere Steuern. Für alle Batterie-elektrischen Fahrzeuge, deren Erstzulassung vor dem 31.12.2020 erfolgt, müssen zehn Jahre keinerlei Kfz-Steuern entrichtet werden. Sollte ein Fahrzeug innerhalb dieses Zeitraums verkauft werden, erhält der neue Besitzer die verbleibende steuerfreie Zeit angerechnet.

Auch Dienstwagen mit elektrischem Antrieb und Plug-In-Hybridfahrzeuge werden steuerlich begünstigt und mit nur 0,5 Prozent des Listenpreises versteuert. Bei Autos mit Verbrennungsmotor wird hingegen 1 Prozent des Listenpreises versteuert. Nicht zuletzt können Elektro-Auto-Fahrer, die ihre Akkus beim Arbeitgeber laden können zusätzlich davon profitieren, dass der Strom nicht als geldwerter Vorteil bewertet wird und damit ebenfalls darauf keine Steuer anfällt.

DLR-Studie beleuchtet Elektro-Auto-Besitzer

Welche Fahrer sich typischerweise für ein Elektro-Auto entscheiden, haben Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht. Neben den sozioökonomischen Daten hat die Studie des DLR, für die 3.000 private und gewerbliche Fahrer von Elektro-Autos befragt wurden, auch das Nutzungsverhalten und die Kaufgründe analysiert. Das Ergebnis zeigt, das private Elektro-Autos in den meisten Fällen von durchschnittlich 51 Jahre alten Männern mit guter Bildung und einem höheren Einkommen gefahren werden.

Überraschenderweise wohnt jeder zweite private Nutzer in einer Kleinstadt, obwohl vor allen in den Großstädten die Anzahl öffentlicher Ladestationen ständig erhöht wird. 80 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass das E-Auto derzeit noch als Zweitwagen genutzt wird. Bei 50 Prozent dieser Personen wurde dadurch jedoch ein Verbrenner ersetzt, der zuvor als Zweitfahrzeug genutzt wurde.

Als Hauptkaufgründe nannten die privaten Elektro-Auto-Besitzer die geringen Energiekosten pro Kilometer, das Interesse an neuen Technik und den Fahrspaß. Auch die Reduzierung von CO2-Emissionen und Feinstaub wurde sowohl bei privaten als auch gewerblichen Nutzern genannt.

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