Kostenvergleich

Studie zu Kosten von IHK Existenzgründerseminaren in Deutschland

Dennis L.

Immer weniger Existenzgründer, immer höhere kosten - dies zeigt eine Studie der IHK zu Existenzgründerseminaren. )gro.aidepikiwmiLKHI(Foto: © 

Seit dem Jahr 2000 geht die Anzahl an Existenzgründungen in Deutschland jedes Jahr kontinuierlich zurück. Damit einher sinkt auch die Anzahl an angebotenen Existenzgründerseminaren. Wie eine Studie zeigt, sind die Kosten dafür allerdings seit Jahren steigend. Hinzu kommt, dass auch der Zugang zu diesen Seminaren erschwert wurde. Lohnen sich damit Existenzgründerseminare für Jungunternehmer überhaupt noch?

Dingelstädt (Deutschland). Existenzgründerseminare können für Jungunternehmer und Gründer eine wichtige Informationsquelle darstellen. Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern dabei meist die ersten Adressaten. Dabei wurden in einer Studie Existenzgründerseminare, insbesondere die Anzahl, die Kosten als auch den Informationsgehalt in den Jahren 2012 bis 2018 genauer untersucht.

Das Ergebnis zeigt, dass die Anzahl an Gründerseminaren deutlich zurückging. Das könnte mit einer sinkenden Nachfrage durch Existenzgründer zusammenhängen. Denn wie offizielle Erhebungen von statista zeigen, sinkt auch die Anzahl an Gründungen seit Jahren. Gleichzeitig verkürzte sich jedoch die Dauer der angebotenen Seminare, wobei die Kosten stiegen. Einige Kammern bieten sogar schon keine Seminare mehr für Existenzgründer an.

Von Gratis Angeboten bis 500 Euro teure Seminare alles dabei

Insgesamt wurden in der Studie 80 IHKs und 53 HWKs in Deutschland befragt. Rund ein Sechstel der befragten Kammern wollte keine Angaben zu Angeboten, Kosten und Dauer von Existenzgründerseminaren machen. Bei allen anderen ergab sich ein sehr gemischtes Bild.

So wurden kostenfreie Existenzgründerseminare mit einer Dauer von 3 Stunden angeboten. Als Informationsveranstaltung, in dem der Besucher einen ersten kurzen Einblick erhält, ist das sicherlich in Ordnung, wie es bei vielen Kammern auch dargestellt wird. Problematisch dabei ist, dass dem Teilnehmer in einigen Fällen aber vermittelt wird, dass er nun bestens auf die Gründung vorbereitet sei. Etwas, was in einem 3-Stunden-Seminar faktisch unmöglich ist. Andere Angebote wiederum dauern mehrere Tage und kosteten bis zu knapp 500 Euro je Teilnehmer.

Die Spanne an Dauer sowie Kosten und der daraus resultierenden Qualität eines Existenzgründerseminars ist innerhalb Deutschlands sehr groß. Eine Strategie oder Absprache der Kammern untereinander ist nicht zu erkennen.

Was können sich Gründer nun aus diesen Informationen mitnehmen?

Da das Vorwissen bei jedem Existenzgründer unterschiedlich stark ausgeprägt ist, kann nicht pauschal gesagt werden, dass der Besuch eines Seminars immer empfehlenswert ist. Es muss dabei auch nicht das teuerste Seminar gewählt werden. Mehr als 300 Euro sollte ein mehrtägiges Existenzgründerseminar nicht kosten. Wichtig ist auch, dass der Besucher eine Teilnahmebescheinigung erhält. Im Zweifelsfall sollte er darauf bestehen. Eine Teilnahmebescheinigung wird regelmäßig von Förderstellen, Ämtern oder Banken bei Beantragung von Fördergeldern, Krediten usw. vorausgesetzt. Allein schon deshalb kann der Besuch eines Existenzgründerseminars wichtig sein.

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