Paläontologische Zeugnisse

200 Millionen Jahre alter Fußabdruck in der Antarktis entdeckt

D. Lenz

Ein deutsches Expeditionsteam hat in der Antarktis rund 200 Millionen Jahre alte Fußspuren entdeckt. )yabaxipezeeks(Foto: © 

Deutsche Forscher haben in der Antarktis einen 200 Millionen alte versteinerten Fußabdruck gefunden. Die Forscher ordnen ihren Fund der Spurenfossilgattung Chirotherium zu, von denen man bisher nur ihre Fährten kennt.

Hannover (Deutschland). Schon mehrfach war das deutsche Forscherteam von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in der Antarktis unterwegs. Eigentlich waren sie auf der Suche nach Spuren der Kontinentalbewegung, die den damaligen Superkontinent Gondwana in seine Teile auseinanderbrechen ließ. Die Antarktis war damals das Kernland Gondwanas.

Die Forscher brachten von ihren Expeditionen aber nicht nur zahlreiche wichtige Funde für die Geologie mit, sondern auch wichtige paläontologische Zeugnisse. Dazu zählt vor allem ein etwa 200 Millionen Jahre alter versteinerter Fußabdruck. Die Forscher machten diesen Fund bereits im Januar 2016, in den sogenannten Helliwell Hills im nördlichen Vikotialand der östlichen Antarktis, berichteten aber erst jetzt, nachdem alle Funde katalogisiert und ausgewertet sind, im Fachmagazin Polar Research von ihrer Entdeckung.

Die Antarktis war früher ein grüner Regenwald

Die entdeckten versteinerten Abdrücke, die aus der Zeit der Trias stammen, sind der Paläontologie nicht unbekannt: Ganz ähnliche Funde wurden bereits auf anderen Kontinenten gemacht. Aus diesem Grund führte man damals auch die Spurenfossilgattung Chirotherium ein. Dies bedeutet, dass man bisher nur die fossilen Abdrücke gefunden hat, das eigentliche Tier aber nicht.

Aus den neuen Fußabdrücken in der Antarktis können die Forscher schließen, dass es sich um einen Archosaurier gehandelt haben muss. Zu dieser sogenannten Großgruppe zählen Landwirbeltiere, andere Dinosaurier, Krokodile aber auch Vögel.

Das deutsche Forscherteam fand neben den fossilen Fußspuren, etwa 1.700 Kilometer vom Südpol entfernt, zudem die versteinerten Überreste ganzer Wälder. „Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Antarktis vor rund 200 Millionen Jahren nicht der vereiste Kontinent war, wie wir ihn heute kennen“, erklärt Expeditionsleiter Andres Läufer. Diese Funde untermauern die Analysen älterer Bohrkerne, wonach die Antarktis früher ein grüner Regenwald war. Die Forscher sind sich sicher, dass die Eisschmelze am südlichsten Teil der Erde auch in Zukunft noch zahlreiche spannende Entdeckungen zu Tage fördern wird.

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