Robotik

Ersetzen Roboter menschliche Fachkräfte?

D. Lenz

Ein Roboterarm mit einem sehr vorsichten Griff. )gro.aidepikiwsailE oguH / llihneerG drahciR(Foto: © 

Bedingt durch den Fachkräftemangel in der deutschen Altenpflege forschen zahlreiche Unternehmen an unterschiedlichen Pflegerobotern. Doch können die Maschinen menschliches Pflegepersonal vollständig ersetzen und wer haftet im Fall eines Fehlers der Roboter?

Zürich (Schweiz). Technische Hilfsmittel in der Betreuung und Pflege älterer Menschen sind schon heute keine Fiktion mehr. So helfen beispielsweise Treppenlifte bewegungseingeschränkten Personen beim sicheren überwinden von Stufen, komplexe Alarmschaltungen schlagen im Notfall beim Pflegepersonal Alarm und modernste, rollstuhlgerechte Fahrzeuge transportieren hilfebedürftige Personen sicher zum gewünschten Zielort.

Geht es nach einigen Unternehmen, so soll zukünftig noch mehr auf modernste Technik im Pflegebereich gesetzt werden. So arbeiten zahlreiche Unternehmen, wie beispielsweise das Fraunhofer-Institut, an modernen Pflegerobotern. Diese sollen den deutschlandweiten Fachkräftemangel entgegen wirken.

Die Roboter sollen die menschlichen Fachkräfte bei Ihrer Arbeit entlasten. Das Pflegeroboter in Zukunft den Menschen komplett ersetzen werden scheint mehr als unwahrscheinlich. Neben den hohen Anschaffungskosten für eine solche Vielzahl an benötigten Robotern spielen vor allem die zwischenmenschlichen Kontakte eine entscheidende Rolle, die eine Maschine nicht ersetzen kann. Das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung in Zürich kommentiert zudem, dass die Technologie zwar schon vorhanden sei, aber bisher noch keine Haftungsfragen geklärt sind.

Die schweizer Wissenschaftler simulierten unterschiedliche Szenarien bis in das Jahr 2025. Zudem befragten Sie zahlreiche Patienten, Krankhausmanager, Pflegepersonal, Ärzte und diskutierten mit Experten aus dem juristischen und technischen Bereich über die möglichen Szenarien.

Neben der technischen Umsetzbarkeit und den Kosten spielt die Akzeptanz der pflegebedürftigen Personen eine wichtige Rolle. Die Studie ergab, dass diese bei zunehmender Interaktivität mit den Maschinen abnehme. Das Pflegepersonal befürchtet, dass es zukünftig aus Kostengründen komplett durch Pflegeroboter ersetzt werden können, jedoch begrüßen sie Technologie bei der Entlastung körperlich schweren Arbeiten.

Die pflegebedürftigen Patienten sehen den Einsatz von Pflegerobotern zwiespältig. So erhoffen sie sich mehr Mobilität und Arbeitserleichterung im Alltag, befürchten aber, dass sie durch die zunehmende Abwesenheit des menschlichen Pflegepersonals vereinsamen.

Von den Patienten nicht berücksichtigt ist allerdings die vorgetäuschte Selbstständigkeit. Denn diese besteht durch die Maschinen weiterhin. Was allerdings passiert, wenn ein Pflegeroboter beispielsweise durch einen Stromausfall lebenswichtige Medikamente nicht verabreichen kann, ist bisher noch ungeklärt. Ob es in einem solchen Fall die Haftungsfrage überhaupt geklärt werden kann, ist bisher noch ungewiss.

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