Lampe statt Dachfenster

Künstlicher Himmel wird Lichtquelle des Jahres

D. Lenz

Täuschend echt: Kein Dachfenster, sondern eine Lampe. )xuLoeC(Foto: © 

Egal wie häufig man sich das Video anschaut: Es sieht aus wie ein wunderschöner Sommertag bei strahlend blauen Himmel. Doch was das Unternehmen CeoLux hier präsentiert ist kein Dachfenster, sondern eine Lampe mit einem künstlichen Himmel, die so täuschend echt aussieht, dass man selbst den Unterschied nicht erkennt, wenn man direkt darunter steht.

Lomazzo (Italien). „Das ist die Sonne! Das ist der Himmel!“, schwärmen die Entwickler bei ihrer ersten Präsentation auf der ExCeL Messe in London. Und auch wenn die Aussage nicht ganz richtig ist, so ist ein Unterschied zum natürlichen Vorbild nicht zu erkennen. Messebesucher kommen selbst nach mehreren Minuten aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Wie ist das möglich? Wie funktioniert das?“, waren wohl die am häufigsten gestellten Fragen während der Messertage die Kevin Andrews von Ideaworks, dem Unternehmen, dass CoeLux auf den britischen Markt bringt und die Mitarbeiter von CoeLux beantworten mussten.

Künstliche Atmosphäre erzeugt den strahlend blauen Himmel

Gerade vorgestellt, wurde die Skybox auch schon als Lichtquelle des Jahres ausgezeichnet. Kein Wunder, denn diese Lampe ist wohl die größte Revolution in der Beleuchtungstechnologie seit Erfindung der LED.

Die Skybox ist noch lange nicht perfekt, wissen die Mitarbeiter nur zu gut: „Aber wir arbeiten bereits daran“. So besitzt das simulierte Dachfenster bisher eine Einbautiefe von rund einem Meter – deutlich zu viel, wenn es nach den Entwicklern geht. Auch für die Lichtquelle an sich, die eine täuschend echte Sonne am Himmel zeigt, gibt es bereits Verbesserungsvorschläge. So steht diese derzeit statisch am Himmel. In Zukunft soll sie sich aber in Echtzeit oder zu einer gewünschten Zeit über den künstlichen Himmel bewegen können und dazu das passende Morgen- oder Abendlicht simulieren. Das derzeitige Problem dabei sind allerdings nicht die LED’s, die verschiedene Lichttemperaturen simulieren können, sondern die Lichtstreuung in der künstlichen Atmosphäre, welche den blauen Himmel erzeugt.

Das Blau des Himmels lässt sich nicht so einfach simulieren, aus diesem Grund haben die Entwickler die ersten 10 Kilometer der Erdatmosphäre auf wenige Millimeter komprimiert und zusätzlich mit Titandioxid Nanopartikel versehen. Die sich in einem Plastikkasten bewegenden Moleküle sorgen für die richtige Lichtstreuung, die der Sonne an einem warmen Sommertag in nichts nachsteht.

Ein weiterer Knackpunkt ist der hohe Energieverbrauch. „Mit 340 Watt verbraucht die Lampe zur Zeit einfach zu viel Strom.“, so die Entwickler. „Wir arbeiten gerade an der Optimierung der LED’s, welche den Stromverbrauch in Zukunft erheblich senken werden.“

Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für die Sykbox

Das künstliche Licht, mit seinem sommerblauen Himmel, bietet laut CoeLux zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. So wäre die Sykbox beispielsweise für Museen, Fitnessstudios, Arbeitsplätze, den Heimbedarf, Krankenhäuser oder Wellnessoasen interessant. Eine fiktive Idee wäre auch der Bau von einem sogenannten Earthscraper, also einem Wolkenkratzer, der statt in die Höhe, in die Tiefe gebaut wird. Erste Interessenten gibt es bereits, obwohl die erste Version der Skybox, inklusive technische Installation, rund 60.000 Euro kostet.

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