Modern und effizient

RFID-Technologie weiter auf dem Vormarsch

D. Lenz

RFID: Die Revolution in der Logistikbranche. )gro.aidepikiwmmocthgindiM(Foto: © 

Ähnlich wie ein Barcode System bietet die RFID Technologie Unternehmen, Lagern oder Dienstleistern die optimale Möglichkeit, ihre Waren und Produkte zu beobachten und ihre Standorte einzusehen. Effiziente Kontrolle auf höchstem Niveau.

(Deutschland). Aktuelle Studien berichten darüber, dass viele Unternehmen für das Track und Trace ihrer Produkte, ausschließlich manuelle Systeme nutzen. Nur große, umsatz- und absatzstarke Unternehmen arbeiten mit automatischen „track und trace“- Technologien wie RFID. Der Grund dafür ist einfach: Die Einführung eines solchen Systems ist zu Beginn zeitaufwändig und durchaus kostenintensiv.

Radio Frequency Identification – Der Aufbau

Ein RFID Chip besteht aus einem sogenannten Transponder und einem Lese- bzw. Empfangsgerät. Der Transponder kann als elektronischer Datenspeicher gesehen werden. Er enthält alle notwendigen Daten zu dem jeweiligen Produkt in das er integriert ist. Befinden sich Transponder und Lesegerät in unmittelbarer Nähe zueinander, wird eine wechselseitige Kommunikation ausgelöst. Hierfür verfügen beide Geräte über sogenannte Kopplungselemente in Form von Antennen. Der dann folgende Datenaustausch funktioniert durch magnetische oder manchmal auf elektromagnetische Wellen.

Zwei verschiedene Arten von RFID

Es gibt zwei verschiedene Arten von RFID. Hierzu zählen das passive und das aktive RFID. Der Transponder des passiven RFID verfügt über keine eigene elektrische Leistung. Erst das Lesegerät aktiviert den Transponder. Nachteile des passiven RFID sind die verhältnismäßig lange Lesezeit und die geringe Distanz die das Lesen erst ermöglicht. Über lange Distanzen ist ein Auslesen der im Transponder enthaltenen Daten nicht möglich.

Das aktive RFID hingegen hat eine eigene elektrische Leistung. Das Auslesen der Daten dauert nur eine kurze Zeit und ist auch über längere Distanzen möglich. Kostentechnisch unterscheiden sich beide RFID Systeme natürlich immens.

Der Unterschied zwischen RFID und Barcodes

Barcodes sind der einfache Vorgänger der hochintelligenten RFID Lösung. Welche Unterschiede sich zwischen beiden Systemen ergeben, stellt die nachfolgende Auflistung dar.

  • Barcode
  • nicht wiederbeschreibbar
  • Die Möglichkeit, 12-15 Zeichen abzuspeichern
  • Sie müssen einzeln gescannt werden
  • Umwelteinflüsse können die Lesbarkeit der Codes beeinflussen
  • günstig
  • RFID
  • wiederbeschreibbar
  • Es können bis zu 90 KB abgespeichert werden
  • Können gesammelt eingelesen werden
  • Umwelteinflüsse können die Lesbarkeit der Codes nicht beeinflussen
  • Teuer mit je 25 Cent für passive Tages

RFID wird auf Grund seiner zahlreichen Vorteile immer mehr eingeführt. Jedoch wird es die Kennzeichnung mit Barcodes wohl nie ganz ersetzen. Dies ist in den immensen Kostenunterschieden begründet. Daher ist es gerade für kleinere Unternehmen manchmal vorteilhafter auf konventionelle Barcodes zurückzugreifen. Der technische Fortschritt von RFID Systemen überwiegt in manchen Fällen nicht den Kostenaspekt.

RFID Systeme in der Logistik – hier wird der wahre Vormarsch geschehen

Bereits in der nahen Vergangenheit, aber eben auch zukünftig, ist man sich in Fachkreisen mehr als einig: Besonders die Logistikbranche profitiert vom Einsatz der RFID Systemen immens. Unter Experten spricht man hier bereits von einer „Revolution in der Logistik“. Die größten Vorteile sieht man hier bei einer durchaus höheren Transparenz, verbesserter Effizient der Prozesse und den damit natürlich auch einhergehenden Kosteneinsparungen. „Zeit ist Geld“ – Ein Credo, dass nirgends so gültig ist und immer sein wird, wie in der Logistikbranche.

Der bereits angesprochene Vorteil der Transparenz, ist in den letzten Jahren zu einem immer wichtiger gewordenen Wettbewerbsfaktor herangewachsen. Kunden, egal ob Großkunden oder Endkunden, möchte wissen, wann sie mit ihrer bestellten Ware rechnen können. Besonders der Begriff „Tracking“ ist hierbei elementar. „Wo befindet sich meine Ware derzeit?“ oder „Wie viele Stationen werden noch vor mir beliefert“. All das sind Fragen, die Dank eines ausgeklügelten RFID Systems immer mehr der Vergangenheit angehören. Speditionen und generell Transportunternehmen, müssen auf Grund von JIT-Lieferungen (Just in Time – auf den Punkt genau liefern), einem immer härter werdenden Wettbewerb und den auch immer mehr überlasteten Verkehrswegen, besonders effizient arbeiten. Kapazitäten müssen optimal genutzt werden und Engpässe in der Lieferung sollen schon rechtzeitig erkannt und schnellstmöglich beseitigt werden.

Vor diesem immensen Hintergrund und dieser riesigen Konkurrenz gerade in der Logistik, wird jedes RFID System zu einem großartigen Schlüsselfaktor, den es gilt für das eigene Unternehmen auf Relevanz und Vorteilhaftigkeit zu überprüfen.

RFID – Nachteile die zukünftig behoben werden sollen

Aktuell gibt es bei der Einführung von RFID Systemen zahlreiche Probleme in technischer Hinsicht. Es ist schon alleine deswegen oft problematisch, weil es zum Beispiel keine Standards für weltweit freie Frequenzen gibt. Eine länderübergreifende Vernetzung von Waren ist daher oftmals nicht möglich. Logistisch betrachtet würden dort einheitliche Systeme einen enormen Vorteil bieten.

Auch kommt es bei der Erfassung von großen Warenmengen häufiger zu Lesefehlern. Eine hohe Fehlerrate ist immer dann zu erkennen, wenn beispielsweise Transponder und Lesegerät von unterschiedlichen Herstellern verwendet werden. Die Kompatibilität die vom Nutzer gewünscht ist, wird unter den verschiedenen Herstellern noch nicht zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres Problem, das zukünftig ausgeschlossen werden soll, sind die gesundheitsschädlichen Strahlungen, die gerade bei hohen Reichweiten entstehen und demnach von aktiven RFID System ausgehen.

Preise von bis zu 25 Cent für aktive RFID Transponder sind derzeit für viele Unternehmen noch zu hoch. Ein flächendeckender Einsatz von RFID Systemen ist daher momentan noch nicht möglich. In Produktionsunternehmen wird hier zum Beispiel erst bei einer gewissen Mindestgröße ein positiver ROI (Return of Investment) erreicht. Der Punkt also, wo sich ein solches System auch finanziell bezahlbar macht.

Die Umstellung auf RFID Systeme, so praktisch und vorteilhaft diese auch sind, lohnt sich zurzeit und auch in naher Zukunft nur für große Unternehmen. Eben solche, die mit entsprechend hohen Stückzahlen und Umlaufgeschwindigkeiten glänzen können.

Prinzipiell gelten RFID Systeme als DIE Revolution in der Produkt- und Warenwirtschaft. Transportunternehmen können kaum noch auf sie verzichten. Obwohl RFID Transponder noch sehr teuer sind und ausschließlich große Unternehmen von Ihnen profitieren können, ist die Forschung auf einem bereits sehr wichtigen Kurs: Es gilt Transponder künftig auch günstiger herzustellen, damit auch kleine und mittelständische Unternehmen von diesen riesigen Vorteilen profitieren können.

Eins steh jedenfalls fest: RFID Systeme sind die Zukunft und werden immer mehr integriert werden. Besonders vorteilhaft wäre in vielen Jahren eine weltweite Vernetzung von RFID Systemen, um die bisher noch waltenden interkontinentalen Störungen bei der Verwendung auszumerzen.

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