Vermehrter Nährstoffmangel

Erhöhter CO2-Gehalt in der Luft entzieht Lebensmitteln Nährstoffe

Dennis L.

Der erhöhte CO2-Gehalt in der Luft erzieht Reis und Weizen wichtige Nährstoffe. Bereits 2050 werden mehr als eine Milliarde Menschen unter Nährstoffmangel leiden - zusätzlich zu den bereits zwei Milliarden (Quelle: WHO). )yabaxipslexeP(Foto: © 

Einer aktuellen Studie nach entzieht der erhöhte Kohlendioxidgehalt in der Luft Getreide wie Reis und Weizen wichtige Nährstoffe wie zum Beispiel Eisen, Eiweiß oder Zink. Dies könnte in Zukunft häufiger zu Mangelerscheinungen beim Menschen führen.

Cambridge (U.S.A.). Einer aktuellen Studie der Harvard University in Cambridge nach, werden Nahrungsergänzungsmittel in Zukunft eine wesentlich wichtigere Rolle spielen. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler Matthew Smith und Samuel Myers haben anhand von Untersuchungen herausgefunden, dass die steigenden CO2-Werte in der Luft Lebensmittel nährstoffärmer machen und dadurch langfristig beim Menschen vermehrt Mangelerscheinungen auftreten.

Den Forschungsergebnissen nach könnten bis zum Jahr 2050 bis zu 17 Prozent weniger Nährstoffe, vor allem Eisen, Eiweiß und Zink, in Getreide wie Reis und Weizen enthalten sein. Dies schreiben die Wissenschaftler abschließend in ihrer Studie, die sie auch im wissenschaftlichen Fachjournal Nature Climate Change veröffentlicht haben. Als direkte Folge werden Nahrungsergänzungsmittel in wenigen Jahren noch wichtiger für den Menschen, als es sie heute schon sind.

Smith und Myers haben den Einfluss des Treibhausgases CO2 auf insgesamt 225 unterschiedliche Pflanzen in 151 Ländern analysiert. Die Auswertung zeigt, dass Milliarden Menschen in Zukunft vermehrt unter Nährstoffmangel und den damit verbunden Krankheiten zu leiden haben werden.

Milliarden Menschen mit Mangelerscheinungen

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass demnach hunderte Millionen, wenn nicht sogar Milliarden, Menschen einen Nährstoffmangel entwickeln. Primär wären Menschen in Afrika, Südostasien, Indien und dem Nahen Osten betroffen, so Smith. „…und zwar zusätzlich zu den Milliarden Menschen, die bereits an Mängeln leiden und deren Situation sich verschlimmern könnte“, ergänzte er.

Alleine der Zinkmangel wird rund zwei Prozent der Weltbevölkerung treffen – dies sind rund 175 Millionen Menschen. Besonders kleine Kinder sind bei Zinkmangel besonders gefährdet, da das Risiko an Malaria oder Lungeninfektionen zu erkranken deutlich größer ist als bei Erwachsenen. Hier werden die betroffenen Menschen in Zukunft gezielt mit Zink Tabletten und anderen Nahrungsergänzungsmitteln den Nährstoffmangel entgegensteuern müssen.

Neben dem Zinkmangel werden die Menschen laut den Wissenschaftlern auch immer weniger Eiweiß aufnehmen, das für das Wachstum und die körperliche Entwicklung äußerst wichtig ist. Hier gehen die Wissenschaftler von schätzungsweise 122 Millionen Menschen aus.

Der bereits angesprochene Eisenmangel wird über eine Milliarde Menschen betreffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden bereits jetzt mehr als zwei Milliarden Menschen an einem Nährstoffmangel.

In der westlichen Welt lässt sich durch gezielte Nahrungsaufnahme dem Nährstoffmangel noch entgegenwirken, obwohl bereits jetzt viele Menschen Nahrungsergänzungsmittel bevorzugen. Langfristig wird man aber um den gezielten Konsum von Nährstoffen in Tablettenform herumkommen, vorausgesetzt der CO2-Gehalt in der Luft sinkt nicht wieder.

Nature Climate Change, doi: 10.1038/s41558-018-0253-3

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